am Salzweg, Sole-und-Salz-Rundgang und am  Waldteiche-Wolfsgraben-Weg

Was war vor den Römern?

Saßen unsere Vorfahren im Wald, tapfere Krieger, aber ohne jede Kultur?

Bevor die Römer die Wetterau eroberten lebten hier jahrhundertelang die Kelten. Man wußte nicht viel von ihnen, denn sie hatten keine eigene Schrift. Und so glaubte man, was Caesar und andere römische Autoren über sie geschrieben hatten. Doch die Römer waren Kriegsgegner der Kelten...

Heute wissen wir mehr über die Kelten dank archäologischer Grabungen. Sie kamen aus dem Alpenraum.
Die Zeit von 800 v. Chr. bis etwa  500 v. Chr. wird nach Hallstadt benannt, einem kleinen Ort im Salzkammergut. Hier hatten sie ein großes Salzbergwerk begründet,  200 Metern tiefe Bergwerksstollen gegraben. Salz ist lebensnotwendig für die Menschen und im Binnenland war es sehr wertvoll. Man spricht auch vom "weißen Gold der Kelten". Mit den Etruskern und Griechen betrieben sie trotz schwieriger Verkehrsverhältnisse  Handel.

Die Zeit von etwa 500 v. Chr. bis etwa Christi Geburt wird Latènezeit genannt, nach dem Fundort La Tène in der Westschweiz. In der Frühlatènezeit wurden beeindruckende "Fürstengräber" errichtet mit reichen Grabbeigaben (Glauburg). Dazu gehörten u.a. Schmuck und Waffen, Gefäße aus Bronze und Keramik, sogar ganze Wagen. Das Speichenrad mit Eisenring, wie es noch heute bei Kutschen verwendet wird, ist eine Erfindung der Kelten.  Schon damals wurden große Siedlungen gegründet, insbesondere auf befestigten Hügeln (Oppida).

In der mittleren Latènezeit wanderten keltischen Stämme, die einen plünderten Rom (387 v. Chr.), die anderen errichteten das Galaterreich in Kleinasien. Auch die Helveter und Belger waren Kelten. 
Die Gallischen Kriege waren Eroberungskriege Roms gegen in Frankreich lebende Keltenstämme. Sie erstreckten sich bis in die Spätlatènezeit. Teilweise  wurden sie sehr grausam geführt, schließlich siegten die Römer mit ihrem Anführer Caesar  gegen Vercingetorix (52 v. Chr., Schlacht von Alesia in Ostfrankreich). Später entstand dann die Geschichte von Asterix und Obelix und ihrem unbesiegbaren Dorf im letzten Zipfel der Bretagne ...  Übrigens, Druiden und Barden gab es tatsächlich.

In Bad Nauheim ging es damals friedlicher zu, hier stand das Salz im Mittelpunkt.  Den Salzsiedern ging es gut. Sie kannten  richtig gutes Weizenbrot, was in einer Zeit von Hirsebrei und Haferbrei eine Besonderheit war. Und sie importierten sogar Koriander aus dem Mittelmeergebiet.

Das Nauheimer Salz war den Kelten so wichtig, dass sie hier auch noch Salz produzierten, als die Römer schon vor der Türe standen.