Besonderer Ort   

  am Waldteiche-Wolfsgraben-Wanderweg
  Die Weberhütte steht auf dem Wall, der zum Wolfsgraben gehört

 

Der Wolfsgraben - das Rätsel ist noch ungelöst

 

Der Wolfsgraben im Herbst

 

Einig sind sich die Archäologen in einem Punkt: es handelt sich um einen 180 m langen "Abschnittswall" und einen Graben, oben auf dem Berg. Der Johannisberg ist nicht sehr hoch, hatte jedoch eine besondere strategische Bedeutung.
An drei Seiten fällt der Berg steil ab, der Wolfsgraben schützt die vierte Seite. Die Weberhütte markiert seit 100 Jahren das stadtseitige Ende des Walles. Bis zum Bau der Straße ging der Wall noch deutlich weiter. Quarzitplatten aus dem Inneren sind heute noch am Straßenrand zu sehen.

Abschnittswall  
              

Der Kern besteht aus einer 4 Meter dicken Trockenmauer aus Quarzitplatten und Steinen, teilweise verrutscht und mit Holzeinbauten versehen. Auch Pfostenlöcher wurden festgestellt.  Mythen um heidnische Völker ranken um den Berg. Es gab zwei Grabungen, Querschnitte, am Wolfsgraben. Sie konnten das Rätsel nicht lösen. Neuere Forschungsergebnisse liegen nicht vor.

Was die Entstehungszeit betrifft, so werden die Spezialisten vorsichtig. Sicher ist, dass es auf dem Gipfel des Johannisbergs eine Höhensiedlung der Kelten gab. Zahlreiche Funde aus dieser Zeit sind bekannt. Welche Beziehung hatte diese Höhensiedlung zu der umfangreichen Salzproduktion der Kelten im Tal? Wurde hier oben das damals sehr wertvolle Salz in Sicherheit gebracht? Gab es hier ein keltisches Heiligtum? Flüchteten die Salzsieder hierher? Oder wohnten sie nur auf dem Berg, ohne einen Schutzwall? Welche Beziehung gab es zu den Grabfeldern der Kelten auf dem gegenüberliegenden Goldstein? Nutzten später die Römer denselben Wall? Was passierte hier in der Zeit der fränkischen Könige?

Auf einem Pfad kann der Wolfsgraben umrundet werden. Man kann sich dabei fragen, wieviele Spatenstiche für den Bau erforderlich waren. Die Anlage steht unter Denkmalschutz.

 

Höhenlinien

Höhenlinien von Johannisberg und benachbartem Eichberg
Der Wolfsgraben schützt die Anlagen auf dem Johannisberg
nach Herrmann 1977